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Rennmaus-Futterliste

Wie jedes Lebewesen werden auch Rennmäuse krank.
Häufig sind es Bissverletzungen oder Entzündungen bzw. Tumore an der Duftdrüse, aber sie können auch Augenprobleme haben und an einen Parasitenbefall erkranken.

Hier heißt es schnell handeln und immer zum Tierarzt gehen.
Es ist wichtig, dass man darauf achtet, dass der Tierarzt ein Heimtierarzt ist, denn diese kennen sich mit Kleinsäugern wie Rennmäusen, Hamstern & Co eher aus, als Kleintierärzte. Diese sind nämlich für Hunde und Katzen zuständig, die sogenannten Großtiere wären Rinder, Pferde etc. 


Gerade bei Verletzungen zählt jede Sekunde und leider kann ihr Kreislauf sehr schnell herunterfahren, was für Rennmäuse lebensbedrohlich ist, so kann man eine Maus auch schnell mal als Notfall anmelden.

Auch ist es immer gut gewisse Rücklagen anzulegen, denn so eine Behandlung kann leider sehr schnell sehr teuer werden, insbesondere dann, wenn Operationen auftreten oder man dem Tierarzt regelmäßig 
besuchen muss.

Regelmäßiger Rennmaus-TÜV, also der Gesundheitscheck, ist wichtig um rechtzeitig Krankheiten zu erkennen!

Doch was muss man machen? Auf was achtet man?
Hier bekommst du einen kleinen Überblick. 

1. Aus der Ferne - wie verhält sich die Maus?


Schaut sie struppig oder verkrustet aus?
->Gesunde Rennmäuse haben ein glattes, leicht glänzendes volles Fell

Humpelt sie oder bewegt sie sich sonstwie auffällig?
->Jede kleine Änderung des Gangbildes ist genauer zu untersuchen.
So kann eine humpelnde Rennmaus Probleme mit dem Gelenk haben oder eine versteckte Wunde an der Pfote.

Schaut sie zu dünn oder zu dick aus?
->Das Gewicht ist sehr wichtig, dicke Rennmäuse müssen abnehmen, zu dünne Mäuse müssen aufgepeppelt werden. 
Abgemagerte Tiere haben ein Problem und müssen dringend zum Tierarzt. Wichtig: Kotproben regelmäßig abgeben, um Parasitenbefall rechtzeitig zu erkennen.

2. Gewichtkontrolle


Hier hatte Toffee ein optimales Gewicht.

Wie viel wiegt die Maus?
-> Gewicht sollte regelmäßig kontrolliert werden um einen Überblick über mögliche Schwankungen zu haben. Leichte Schwankungen von 2-3g sind absolut ok und man muss sich keine Sorgen machen. 
Ob ein Tier das richtige Gewicht hat, erkennt man in erster Linie daran, dass die Maus wohlproportioniert aussieht und sich normal bewegt.
Dicke Tiere sind massiger und haben einen Stiernacken(=Fettansammlung im Nacken) und man kann weder Rippen, noch Rücken oder Beckenknochen leicht ertasten.
DÜnne/abgemagerte Tieren sieht man anhand der hervorstehenden Rippen, Rückgrad und Beckenknochen sehr gut und man bemerkt die Knochen schon bei leichter Berührung.

Ist sie zu dick -> Sie muss abnehmen 
Achtung! Keine Diäten. Auf Fertigmischungen mit weniger Ölsaaten zurückgreifen, Leckereien vermeiden und viel Kräuter/Gemüse anbieten.

Ist sie zu dünn -> Zufüttern
Tierärztlich abklären lassen warum sie dünn ist, Kotprobe abgeben/einschicken und mit extra Dickmachern zufüttern, zusätzlich sind Babygläschen mit Hühnchen, Rind, Nudeln und Gemüse oder Nussmus gut geeignet.

3. Ins Mäulchen gucken


Wie schauen die Zähne aus?
Sind überhaupt noch die Zähne da, fehlt eines?
Sind sie zu kurz oder zu lang?
-> gesunde Rennmauszähne sind gelborange und gleich lang.

Man sieht nur die vier Nagezähne vorne, normalerweise wachsen sie problemlos wieder nach, jedoch kann es auch sein, dass durch das Fehlen eines Zahnes sie unregelmäßig wachsen, das bedarf einer  Korrektur vom Tierarzt, die die Zähne bitte abschleift und nicht abknippst um Zahnschäden oder Schäden am Kieferknochen zu vermeiden.
Sollten die Zähne zu lang werden können sie nicht mehr richtig Nagen.
Weil das leider immer noch nicht ganz durchdringt:
Zum Abnutzen der Zähne ist nicht die Härte des Gegenstandes wichtig, sondern wie lange das Tier die Nahrung zerkauen soll, so sind verschiedene Kräuter wie z.B. Ackerschachtelhalm sehr gut und wichtig es mit anzubieten, damit auch die Backenzähne abnutzen.


Ist vielleicht etwas im Maul stecken geblieben?
-> Wenn etwas im Maul stecken geblieben ist kann dies eine Entzündung entstehen lassen, daher muss der Fremdkörper entfernt werden.

Ist die Nase sauber und trocken?
->Sollte sie krustig oder feucht sein und sollte Fell um die Nase fehlen ist das ein ernstzunehmendes Krankheitszeichen.

4. Augen begutachten 


Sind sie glänzend, offen und klar?
Sind irgendwelche Verkrustungen oder Verletzungen vorhanden?
-> Wenn ja ist das sehr gut, denn ansonsten müsste die Maus zum Tierarzt.

5. Ohren anschauen


Wirkt es angeschwollen?
Wächst vielleicht ein Gebilde?
Kommt Eiter raus?
Riecht es eigenartig?
-> Bei gesunden Ohren kann man gut in den äußeren Bereich des Ohrgangs sehen, dort sollte weder etwas Wachsen, noch eine Wunde noch Eiter zusehen sein.

6. Pfoten & Krallen


Sind alle krallen gleich lang? 
Fehlt eine Kralle?
Sind da Verletzungen zu sehen?

7. Duftdrüse


Ist sie geschwollen oder verletzt?
Ist da etwas was nicht hin sollte?

8. Genitalbereich


Ist er sauber und trocken?
Ist er vielleicht angeschwollen?

9. Abtasten
Lässt die Maus das zu?
Fühlt sich alles locker und nicht verspannt an?
Fühlst du etwas was da nicht hingehört?

So
nstiges:

- Gerne regelmäßig Kotproben abgeben, einen Parasitenbefall sieht man im Kot selten und wenn, kann es sehr fortgeschritten sein.
- Auch durchs Fell fahren um mögliche Parasiten zu erkennen.

Es empfiehlt sich eine kleine Notapotheke für Rennmäuse mit anzuschaffen, wenn man das richtige gerade da hat, kann es der Maus das Leben retten! Manches hat man schon für sich als Mensch daheim.
 

Das alles ersetzt keinen Tierarzt und soll nur einen möglichen Überblick beschaffen. Bitte mögliche Behandlungsversuche unbedingt mit dem Tierarzt absprechen!
Es soll vor allem auch nur der Erstversorgung dienen, bis man zum Tierarzt kommt.

Haus & Notfallapotheke

Octenisept (zur Wundbehandlung)
Päppelbrei/Babybrei zum zufüttern
Wärmelampe (am besten Dunkelstrahler) für unterkühlte Patienten. 
Wundkompressen/ Abschminkwatte (für Wundbehandlung)
Nadellose Spritzen (Zum möglichen päppeln)
Salben wie z.B. Honigsalbe, Betaisodona (Jodsalbe), Bepanthen (alles zur unterstützenden Wundbehandlung).
sterile Wattestäbchen (für die vorsichtige Wundbehandlung)
- Latexhandschuhe wichtig für die Hygiene beim Behandeln der Wunden
Traubenzucker (für den akuten Notfall zur Kreislaufstabilisierung)
Nagelschere zum Kürzen der Krallen (Nur, wenn ihr das könnt)

Andere wichtige Gegenstände:

- Transportbox (Pro Maus mindestens eine)
- Krankengehege (Möglichst leicht zu desinfizieren, kann etwas Kleiner sein)
Kotprobebehälter (Für Kotproben!)
- dicke Handschuhe, z.B. Rosenhandschuhe (Falls bissige Tiere vorhanden sind)

Immer sehr traurig, aber ein wichtiges Thema:
Der Tod

 

Gerne vermeidet man diese Gedanken, doch machen wir uns nichts vor: Diese Tiere leben leider auch nicht sehr lange, daher muss man damit rechnen, dass auch nach einer kurzen Krankheitsdauer das Tier verstirbt.

Jedes Tier verdient Respekt, egal wie klein es ist.
Es gibt leider Menschen die dies nicht so sehen werden, aber sie können nicht wissen wie schnell ein so kleines Lebewesen einen ans Herz wachsen kann. 
Lasst euch davon niemals verunsichern!
Ihr habt schließlich die Verantwortung für dieses kleine Lebewesen übernommen und das soll euch niemand durch verletzende Sprüche nehmen.


Seid nicht traurig über den Tod, es gehört zum Leben.
Nimmt euch aber lieber ordentlich Zeit zum trauern und erinnert euch an die schöne Zeit, entwickelt ein Ritual welches euch hilft über den Verlust hinwegzukommen oder es zumindest einen zu erleichtern. 
Die Medizin hat seine Grenzen und wenn man alles getan hat, merkt das Tier das und ich denke mir mal, es weiß es sehr zu schätzen!

Wichtig ist immer die Frage, will man den Kreislauf durchbrechen und die Rennerhaltung aufgeben oder macht man weiter? 
Denn die Verbliebene Maus sollte nicht alleine bleiben und wenn man die Haltung aufhören will, wäre es ungerecht der Maus gegenüber sie alleine zu lassen. Es ist auch nicht schlimm direkt nach dem Tod einer Maus einen neuen Partner zu suchen.
Zum einem dauert es häufig bis man einen passenden Partner hat und zum anderen wird ein anderes Tier niemals den Verstorbenen ersetzen können.